Vereinsgeschichte

Vor 45 Jahren, im Jahr 1971, wurde die Modellfluggruppe Obere-Nahe gegründet. Bereits 1970 hatten sich einige Modellflugbegeisterte zusammengeschlossen, um gemeinsam das Hobby des Modellfliegens zu betreiben. Zu den ersten Mitgliedern gehörten unter anderem Harry Wolff, Karl-Heinz Greger, Wolfgang Sander, Wolfgang Steffen, Walfried Spengler, Günter Pilger sowie Heinz-Josef Decker mit seinen Söhnen Hans-Georg und Stefan und weitere Enthusiasten. Ihre ersten Flüge fanden auf einem Hügel rechts des ehemaligen Reitplatzes statt, der später als „Deckerhügel“ bekannt wurde. Ein Jahr nach der ersten Zusammenkunft wurde beschlossen, einen offiziellen Verein zu gründen. Die Gründungsversammlung am 31. Oktober 1971 wurde von zehn Personen besucht.

Die Gründungsmitglieder waren:

  • Heinz-Josef Decker
  • Helmut Fries
  • Heinz Grabsch
  • Karl-Heinz Greger
  • Wolfgang Sander
  • Herbert Simon
  • Walfried Spengler
  • Wolfgang Steffen
  • Günter Pilger
  • Harry Wolff

Im Jahr 1973 wurde der Verein offiziell ins Vereinsregister eingetragen, und die Mitgliederzahl stieg auf 20. Der Verein pachtete ein Grundstück in Steinberg, auf dem die ersten Modellflüge stattfanden. Doch vier Jahre später wurde der Pachtvertrag nicht verlängert, sodass die Mitglieder erneut auf die Suche nach einem neuen Gelände gingen. Aufgrund der negativen Erfahrungen entschloss man sich, ein eigenes Grundstück zu erwerben. Schließlich fand man in der Gemarkung Wolfersweiler auf dem „Guckenberg“ ein geeignetes Grundstück, das 1974 gepachtet wurde. An diesem Ort, abseits von Ortschaften, wurde mit schwerem Gerät das Gelände gerodet und planiert, um den Modellflugplatz zu schaffen. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, da der Verein fortan weiterwuchs und die Mitglieder die Möglichkeit hatten, in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter ihrem Hobby nachzugehen.

Im Jahr 1976 wurde eine erste Schutzhütte errichtet, und die Mitgliederzahl stieg auf 25. 1985, nach intensiven Verhandlungen, wurde das gepachtete Gelände schließlich zum Kauf angeboten und erworben – ein entscheidender Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Diese Anschaffung war nur durch eine Zwischenfinanzierung einiger Vorstandsmitglieder aus ihrer privaten „Prämiensparkasse“ möglich.

Das neue Gelände brachte jedoch auch Herausforderungen mit sich. Durch die exponierte Lage des Flugplatzes führte eine militärische Übung der amerikanischen Truppen zu erheblichen Schäden am Gelände. Dank des Engagements der Vorstandsmitglieder Wolfgang Steffen und Günther Pilger konnte jedoch eine umfassende Renovierung organisiert werden, die mit den Mitteln des Manöverschadens finanziert wurde.

1988 wurde der erste Rasentraktor, ein Stiga, angeschafft – ein Gerät, das heute noch in Gebrauch ist. Der Modellflugplatz hatte zu dieser Zeit eine Fläche von 2,2 Hektar, und die Mitgliederzahl war auf 31 gestiegen. Im Jahr 1990 konnte der Verein ein benachbartes Grundstück erwerben, wodurch sich die Grundlage für das heutige Gelände bildete.

Im Jahr 1995 wurden umfangreiche Umbauten am Modellflugplatz vorgenommen: Eine neue Schutzhütte wurde errichtet und entlang der Start- und Landebahn ein Sicherheitszaun installiert. 2010 wurde ein neuer Rasentraktor, ebenfalls ein Stiga, mit einem leistungsstarken Zweizylindermotor und einer Schnittbreite von 1,22 Metern angeschafft, um die Pflege des Platzes weiter zu optimieren.

Seit der Gründung wurden insgesamt zehn Modellausstellungen durchgeführt, die letzte im Jahr 2006 anlässlich der 850-Jahr-Feier von Wolfersweiler.

Die Führung des Vereins lag zwischen 1971 und 1972 in den Händen von Heinz-Josef Decker, von 1972 bis 1976 leitete Heinz Grabsch den Verein, und von 1976 bis 2004 war Harry Wolff Vorsitzender. Seit 2004 übernimmt Manfred Bier das Amt des Vereinsvorsitzenden.

In dieser Zeit ist eine beeindruckende Infrastruktur entstanden, die viele heute als selbstverständlich ansehen. Dazu gehören eine gut ausgestattete Hütte als Schutzraum, weitere Hütten für Gerätschaften wie Rasenmäher und Werkzeuge, eine Toilettenanlage mit eigener Wasseraufbereitung sowie eine Solaranlage zur Stromversorgung, die auch das Laden von Elektroflugmodellen ermöglicht.

Mittlerweile sind alle gesetzlichen Anforderungen, die für den Modellflug erforderlich sind, erfüllt. Neben einem obligatorischen Schutzzaun gehören auch die Zulassungen für Flugmodelle bis 25 kg sowie ein genehmigter Flugraum zu den Standards des Vereins. Eine unbefristete Aufstiegserlaubnis wurde erteilt. Auch die benachbarte Windkraftanlage, die den Flugraum nach Südosten begrenzt, wurde einvernehmlich umgesetzt. Aufgrund der vorherrschenden westlichen Windrichtung ist der Flugbetrieb nur in einem begrenzten Maße eingeschränkt, und ein Anflug aus Südwesten ist ohne Einschränkungen möglich. Durch die Erweiterung der Landebahn nach Westen und Norden konnte die Nutzung des Geländes weiter optimiert werden.

Das 40-jährige Jubiläum des Vereins liegt nun einige Jahre zurück, und es ist erfreulich zu sehen, dass eine große Zahl jüngerer Mitglieder die Zukunft des Vereins sichert. Die Modellfluggruppe Obere-Nahe ist mittlerweile weit über die Region hinaus bekannt und wird regelmäßig von befreundeten Modellflugvereinen besucht. Auch zahlreiche Gruppen kommen immer wieder gern an den schönen Modellflugplatz, um das Hobby zu pflegen und die Natur sowie den herrlichen Ausblick zu genießen.

Am 10. Dezember 2018 wurde dem Verein schließlich eine neue, unbefristete Aufstiegserlaubnis erteilt, die es nun ermöglicht, Flugmodelle mit einem Gewicht von bis zu 150 kg auf dem Platz zu betreiben.